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Wie hoch ist der Anteil alkoholkranker Patienten in den Kliniken?

Jugendliche und Alkohol Komasaufen als Jugendmode

Das exzessive Trinken von hartem Alkohol ist bei Jugendlichen in Mode. Immer mehr Minderjährige landen nach dem Komasaufen in Kliniken. Wie gefährlich ist die Lage?

Spirituosen stehen bei vielen Jugendlichen hoch im Kurs – immer mehr 14- bis 20-Jährige saufen sich ins Koma

"Alarmierend“ seien die Ergebnisse des „Krankenhausreports 2009“, sagt der Chef der Gmünder Ersatzkasse (GEK), Rolf-Ulrich Schlenker. Und er meint das in doppelter Hinsicht. Zum einen steigt die Zahl der Jugendlichen, die sich systematisch ins Koma trinken. Und zum andern wirken selbst schwere Alkoholvergiftung und Klinikaufenthalt auf die Betroffenen kaum abschreckend. 17 Prozent der Befragten trinken auch danach weiter wie bisher oder sogar noch mehr als vorher, ergab eine Erhebung des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung in Hannover für die GEK. Und 83 Prozent der 14- bis 20-Jährigen gaben zwar an, dass sie nach der Klinikentlassung weniger trinken würden. Tatsächlich aber griffen sie immer noch häufiger zur Flasche und konsumierten "weit mehr“ Alkohol als Jugendliche ohne Komaerfahrung, heißt es in der Studie.

Wie viele Jugendliche müssen wegen Alkoholvergiftung ins Krankenhaus?

Ihre Zahl steigt kontinuierlich. Seit 1990 hat sie sich schon mehr als verfünffacht und zwischen 2002 und 2008 verdoppelt. Gerechnet auf 10.000 Versicherte kamen im vergangenen Jahr 37 Mädchen mindestens einmal zur Ausnüchterung ins Krankenhaus, 2002 waren es 18. Bei den Jungs stieg die Behandlungsrate sogar von 24 auf 52 Fälle. Unter den Klinikeinweisungen wegen Alkohol stellen die männlichen Jugendlichen bereits die zweitgrößte Gruppe – nach vorwiegend chronisch alkoholkranken Männern im Alter von 50 bis 54 Jahren. Bei den weiblichen Versicherten kommen die Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren sogar auf den mit Abstand größten Anteil. Am häufigsten eingeliefert werden Jungs mit 17 und Mädchen mit 16 Jahren. Aber schon bei den 14-Jährigen kamen im vergangenen Jahr auf 10 000 Jugendliche zehn Alkoholvergiftungen. Im Jahr 2007 wurden 23 165 Volltrunkene zwischen 10 und 20 Jahren ins Krankenhaus gebracht.

Wie hoch ist der Anteil alkoholkranker Patienten in den Kliniken?

Auch dieser Anteil steigt beständig. Seit 2007 sind psychische Störungen bereits für die meisten Behandlungstage verantwortlich. Sie haben Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Hauptanlass für Klinikbehandlung abgelöst und machen 16,2 Prozent aller Behandlungstage aus. 1990 betrug dieser Anteil noch 8,2 Prozent. Und Verhaltensstörungen durch Alkohol bilden die häufigste Diagnose aus der Gruppe der psychischen Störungen.

Hat sich die Jugend verändert oder schlicht die Einlieferungspraxis?

Höhere gesellschaftliche Sensibilität bei Klinikeinweisungen könne eine Rolle spielen, räumt Schlenker ein. Wer den Anstieg aber allein darauf zurückführe, verharmlose die Entwicklung. Was sich verändert habe, sei das Trinkverhalten von immer mehr Jugendlichen. "Exzessiv“ ist es laut Studie. Man betrinke sich vorsätzlich, um "lockerer“ zu sein, "Spaß“ zu haben. Am einflussreichsten dafür seien Freunde und der Gruppendruck.

Was könnte den Trend stoppen?

Vor allem wird nach Zweierlei gerufen: mehr Verbote und rigidere Kontrollen. Um Händler aufzuspüren, die Minderjährige mit Alkohol versorgen, fordern Politiker und Suchtexperten etwa den Einsatz jugendlicher Testkäufer. Und Baden-Württemberg will nun den nächtlichen Alkoholhandel, vor allem in Tankstellen, unterbinden. Vorgesehen sind auch Trinkverbote in der Öffentlichkeit, Platzverweise und das Verbot von Flatrate-Angeboten in Kneipen. Auch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) fordert den nächtlichen Verkaufsstopp. Nachts, so das Argument, werde Hochprozentiges vor allem von Jugendlichen gekauft, die bereits angetrunken seien und keine Vorräte mehr hätten. Das sei "gut gemeint“, sagt Schlenker. Helfen werden es aber nicht – weil es nur zu Ausweichverhalten führe. "Wir sollten lieber die Präventionskultur als ein Verbotsklima fördern.“ Er plädiert für einen "Mix aus jugendgerechter Information, Sportförderung und jugendärztlicher Betreuung“. Kommunen, Ärzte und Krankenkassen müssten noch enger zusammenarbeiten. Zudem sei eine "nationale Aufklärungskampagne“ gegen das Rauschtrinken nötig. Tonlage und Bildsprache könnten aus Schlenkers Sicht "ruhig etwas drastischer sein“. Als Vorbild empfiehlt er die Kampagne gegen Raser auf Autobahnen.

 

 




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